Ich habe mich entschieden, die Verrohrung in Kupfer auszuführen. Die Preise für Kupfer sind zwar exorbitant und die Heizungsbauer verlachen einen als Vorgestrigen. Heute werden nur noch Alu-Kunststoff Rohre mit Pressverbindungen verbaut. Ich nutze 50 Jahre alte Technik!
Betrachtet man die Situation als Selberbauer aber genauer, so hat man ganz andere Rahmenbedingungen:
Kupfer:
- teure Rohre, günstige Fittings, langsam in der Verarbeitung, günstige Werkzeuge, haltbar
- Verbundrohr:
billige Rohre, teure Fittings, schnell in der Verarbeitung, teure Werkzeuge, Haltbarkeit unklar und hängt vom Produkt und der Verarbeitung ab.
Als Laie kann ich bei Verbundrohrsystemen viel mehr falsch machen als bei Kupfer. Das beginnt bei der Auswahl des Systems, geht über Verarbeitung, Beschaffung bis zum Werkzeug. Der einzige Vorteil ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit und genau die muß ich nicht optimieren, da ich niemandem eine Rechnung schreiben muß. Im Gegenteil – es ist wie beim Wandern: die Langsamkeit hilft beim Nachdenken, und die Umsetzung kann die Planung nicht überholen…
Zudem fühle ich mich als Elektrotechniker beim Löten zu Hause.
Die Einzelteile, Fittings, Muffen, Verschraubungen und den ganzen Rest habe ich versucht in einigen größeren Bestellungen im Netz zu besorgen. Das klappt eigentlich ganz gut, aber als Laie sitzt man ganze Abende und versucht sich Fachwissen anzueignen, das der Heizungsbauer schon im ersten Lehrjahr kann. Klemmringverschraubung, konisch dichtend oder flachdichtend? Löten bei Solar? Teflon oder Flachs zum Dichten? Wo sollte man Verschraubungen unterbringen? etc…
Das führt dazu, dass man das entscheidende Kleinteil bei der Bestellung vergisst und für teuer Geld im nächsten Baumarkt kaufen muß. Ich habe auf diese Weise viel Lehrgeld zur Baumarktapotheke getragen, aber in der Summe höchstens 200-300 EUR Mehrkosten durch Planlosigkeit. Die Zeit jedoch sollte man nicht rechnen. Der oben genannte Lehrling im ersten Lehrjahr geht nämlich in sein Auto und holt das fehlende Teil einfach.