Wärme zum selberbauen

Ich habe im Jahr 2013 begonnen, eine Pellet-Zentralheizung mit Solarunterstützung, Pufferspeicher, Verrohrung, Heizkörpern und Steuerungstechnik von A-Z selbst zu konzipieren, zu bauen und zu programmieren. Ich bin kein Heizungsbauer und es ist mein erster Kontakt mit Schraubenschlüsseln der Größe 38. Auf den folgenden Seiten dokumentiere, erkläre und begründe ich das Projekt.

Ein Wort der Warnung: Ich bin kein Fachmann – für das  hier vorgestellte System kann ich keinerlei Gewähr übernehmen. Ich hoffe es wird funktionieren.

Muss es gleich eine ganze Heizung sein?

Unser Haus hat eine Elektronachtspeicherheizung und so viele Quadratmeter, dass die monatliche Stromrechnung Schmerzen verursacht. Für eine Kilowattstunde frischen Heizstrom aus der Steckdose bekomme ich etwa vier Kilowattstunden Holzpellets. Da muß man ja auf die Idee kommen, die Heizung umzubauen, oder?

Erster Schritt: Qualität vom Handwerk! Der Heizungsfachmann kann bestimmt helfen. Die Heizungsbaufirmen der Region rufen aber wegen Reichtum nicht mal zurück oder sind so professionell, dass sie nach einem abschätzenden Blick auf das Haus bereits   Mondscheinpreise nennen können. So hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Die Heizungsbauer, die sich mal zwei Stunden für ein Konzept genommen haben, schaffen es auch auf mehrmalige Nachfrage nicht mal, ein Angebot zu erstellen.

Was bleibt mir übrig als es selbst zu versuchen?

Es gibt aber auch noch einen anderen Grund:  das Internet ist voller Projekte der DIY-Bewegung. Wir machens selbst! Heimwerken ist cool geworden, es heißt jetzt nur anders. 3D-Drucker und neue Handelsplattformen legen die Produktion in die Hände der Massen. Individualisierung! Hurra! Es gibt nicht nur viele Projekte, sondern auch die passenden Bücher und den dazugehörigen Hype.

Und trotzdem fallen uns nur nerdige LED-Lampen oder gefilzte Handytäschchen ein. Wir wissen nicht was wir tun könnten mit unserem neuen Spielzeug, dem Internet. Wenn die Waschmaschine kaputt geht, kommt der Servicetechniker, das Auto repariert der Fachmann und die Möbel baut IKEA. Immer wenn es ernst wird kneifen wir…

So habe ich mir also vorgenommen, mich mit einer guten Mischung aus Mut und Inkompetenz der neuen Herausforderung Heizungsbau zu stellen. Das Wissen kommt aus dem Netz, die Arbeit von mir und das Geld von der Bank.

Sicher werde ich Lehrgeld zahlen, aber hoffentlich nicht so viel wie der Handwerker Luxusaufschlag verlangt hätte. Ok – meine Arbeitszeit darf man nicht rechnen, denn eines ist man ganz sicher als Anfänger: langsamer.

Inhalt:

  1. Eckdaten in Kürze
  2. Wirtschaftlichkeit
  3. Das Konzept
  4. Hydraulik
  5. Die Planung
  6. Installation
  7. Pelletlager
  8. Schornstein
  9. Bilder aus der Bauphase
  10. Solar
  11. Live Anlagendaten und Erfahrungen